Помогите пожалуйста перевести с немецкого на русский, только без переводчика!! Срочно надо пожааалуйстаааа
[email protected] в категроии Языкознание, филология, вопрос открыт 28.01.2018 в 01:16
Pestalozzi war ein seltsamer Lehrer. Überall wunderte man sich über den Sonderling
mit dem dunklen, hässlichen Narbengesicht und seiner ärmlichen Kleidung. Die
Fähigkeiten zu organisieren, eine Hauswirtschaft zu führen, Härte zu zeigen und sich
durchzusetzen fehlten ihm völlig. Schon einmal hatte er versucht, eine Armenschule zu
leiten, und war gescheitert. Würde er jetzt mehr Erfolg haben?
Als der Winter begann, kamen die ersten hungernden, verwilderten Bettelkinder in das
halbfertige Gebäude, in dem es anfangs weder Öfen noch Betten gab. Bald lebten in
dem Haus 80 Kinder, denen Pestalozzi die Eltern ersetzen musste, so gut es ging.
… die Hilflosigkeit, in der ich mich befand, so schrieb er später an einen Freund, nötigte mich, meinen Kindern alles in allem zu sein. Ich war von Morgen bis Abend […] in ihrer Mitte. […] Ich hatte nichts, ich hatte keine Haushaltung, keine Freunde, keine
Helfer um mich, ich hatte nur sie.
Im Frühjahr blühten die Kinder auf. Sie waren zu einer Familie geworden. Nun lernten
sie lesen und schreiben. Doch im Sommer kam der Krieg zurück, und die Armee
brauchte Pestalozzis Armenhaus als Spital. Nach sieben Monaten Mühe und Arbeit
musste Pestalozzi seine Kinder wegschicken. Wieder war er gescheitert. Auf der alten
Burg in Burgdorf bei Bern richtete Pestalozzi 1799 ein neues Institut ein, und als die
Kantonsregierung ihm auch dieses Schulhaus nahm, übersiedelte er 1804 nach Yverdon am Neuenburger See.
Damals waren die Dorf- und Armenschulen Gefängnisse für Kinder. Die Schulmeister
zählten zu den niedrigsten Berufen. Oft waren es verarmte Handwerker oder invalide
Soldaten, die mit Schlägen den Kindern das ABC beizubringen versuchten, obwohl sie
selbst kaum lesen und schreiben konnten.
Pestalozzi aber ging einen neuen Weg: Er entwickelte eine Unterrichtsmethode. Die
erste Lehrerin sei die Mutter, so sagte er, und der Lehrer in der Schule könne nur ihr
Stellvertreter sein. Wie die Mutter den Kindern einfache Dinge erklärt, so müsse auch
der Lehrer von Dingen ausgehen, die die Kinder kennen. Rechnen beginne nicht mit „Zahlen“, sondern mit Äpfeln und Nüssen. Geographie beginne nicht mit der Landkarte,
sondern mit der Betrachtung der Schweizer Berge. Schritt für Schritt müsse der Lehrer
vom Einfachen zum Schwierigen fortschreiten.
Nach Pestalozzi gehören zur Erziehung nicht nur Lesen, Schreiben und Rechnen,
sondern auch Zeichnen, Malen und Musik, Sport und Spiele und praktische Tätigkeiten,
die auf den Beruf vorbereiten. Verstand, Hand und Herz gleichzeitig zu bilden, dies war sein Grundsatz.
Pestalozzi wusste, dass Wissen und Können den Armen hilft, sich selbst zu helfen.
Wissen und Können sind aber auch nötig, wenn man anderen helfen will. Die Erziehung der Kinder zu sittlichen Menschen, zu Hilfsbereitschaft und Hilfsfähigkeit war sein höchstes Ziel:
Kennst du etwas Größeres und Schöneres, als den Armen zu raten und dem Leidenden aus seiner Not, aus seinem Elend zu helfen? Aber kannst du das, wenn du nichts verstehst? […] wenn du viel weißt, kannst du viel raten, und wenn du viel verstehst,kannst du vielen Menschen aus ihrer Not helfen.
Fortgeschrittene ältere Schüler unterrichteten in Pestalozzis Anstalt die kleineren und
schwächeren. Bald wurden die Lernenden zu Lehrern, und die jungen Lehrer
erweiterten durch ihren Unterricht ihr eigenes Wissen und Können. So entstanden in
Burgdorf und später in Yverdon die ersten Lehrerbildungsanstalten.
Doch Pestalozzi scheiterte auch dieses Mal. Sein Institut war verschuldet, seine Gegner
warfen ihm vor, keine Ordnung zu halten, sie behaupteten, er sei ein Freund der
französischen Revolution und missachte den Glauben. Streit begann unter seinen
Lehrern, und viele von ihnen verließen die Schule. Tief enttäuscht und verarmt schloss
Pestalozzi, nun fast 8o Jahre alt, 1825 sein Institut in Yverdon.
Seine Ideen und seine Methode aber verbreiteten sich über die Welt. Der preußische
König Friedrich Wilhelm III. und sein Staatsrat Wilhelm von Humboldt gründeten in
ihrem Land „Volksschulen“, und Schüler Pestalozzis lehrten dort seit 1812 nach der
neuen Methode. Nun kamen auch junge Lehrer aus Holland, Dänemark, Schweden,
Frankreich, Italien, ja sogar aus Amerika nach Yverdon und warben nach ihrer
Rückkehr für Pestalozzis Ideen. So hat der unpraktische Sonderling, dessen Gründungen alle gescheitert waren, die Volkserziehung Europas gefördert wie kein anderer. Er hat „den europäischen Schulwagen umgekehrt“, wie einer seiner Schweizer Schüler und Lehrer schreibt, „und in ein neues Geleise gebracht.“
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